
Der Raum in Wigoltingen gehört zu den ersten schulischen Makerspaces der Schweiz. Er ist Teil der Werkräume der Sekundarschule wird aber vom Kindergarten bis zur Oberstufe genutzt. Angrenzend an den Makerspace stehen eine Holz- und eine Metallwerkstatt mit allen denkbaren Geräten und Werkzeugen zur Verfügung.
Sehr beliebt ist das freiwillige Making am Mittwochnachmittag: Da können die Kinder ihre eigenen Ideen entwickeln und Projekte verwirklichen.
Rundgang
Entwicklung und Betrieb
Der Makerspace wurde 2020 in Betrieb genommen. Bei der Entwicklung wurde die Schule durch das Amt für Volksschule Thurgau sowie von der PH Thurgau und der Fachhochschule Ostschweiz unterstützt. Im Fokus steht die Förderung der Problemlösefähigkeit, der Kreativität und der Innovationsfreude.
An jedem Mittwochnachmittag wird ein freiwilliges Making angeboten. Aufgrund der hohen Nachfrage werden mehrere «Kurse» aufs Jahr verteilt. Die Kinder und Jugendliche sind dabei völlig frei in der Wahl ihrer Projekte. Der folgende SRF-Beitrag gibt einen schönen Einblick ins Angebot:
Making ist kein Selbstläufer: Es reicht nicht einen Raum und digitale Geräte bereitzustellen. Die Basis ist die Bereitschaft im Team, sich auf eine experimentelle Lernumgebung einzulassen und sich auf Zukunftskompetenzen auszurichten. In Wigoltingen wurde der Prozess von der Schulleitung initiiert und von Beginn weg auf mehrere Schultern verteilt. Die durch die geteilte Leidenschaft der Projektgruppe erzeugte Dynamik erlaubte, das Making im Schulalltag breit zu verankern. Mit der Rolle von MakingTeachern wurde eine Supportstruktur geschaffen, welche die Lehrpersonen bei der Integration der Maker Education in den Unterricht unterstützt. Der Support der MakingTeacher ist vielfältig: Von der Übernahme einer oder mehrerer Lektionen über ein Teamteaching-Setting bis hin zur Beratung und Unterstützung im Hintergrund. In der Primarschule wird das Angebot zur Zeit intensiver abgeholt als an der Sek, wahrscheinlich v.a. auch aus organisatorischen Gründen.
Um aufzuzeigen wie vielschichtig Making als Schulentwicklungsvorhaben ist, wurde das folgende Stufenmodell entwickelt. Die verschiedenen Schichten der Waldmetapher sind dabei nicht als hierarchische Ebenen oder Phasen zu verstehen sondern vielmehr als Faktoren, die sich gegenseitig bedingen und befruchten.
Making findet in Wigoltigen nicht nur im Makerspace statt. Dank den mobilen Makerboxen ist auch der Transfer ins Klassenzimmer möglich. Einerseits gibt es spezifische Boxen, beispielsweise zum Thema «Elektizität», die sowohl im fachlichen Unterricht, als auch für elektrische Making-Projekte genutzt werden können. Häufiger kommen aber allgemeine Boxen mit vielen Bastelmaterialien (Klebeband, Gummbändern, Heftklammern, usw.) zum Einsatz, die flexibler genutzt werden können.




Weitere Ressourcen
- Makerspace – Raum für Kreativität
Dieser Beitrag im Buch Schule 21 macht glücklich beschreibt das Grundprinzip des Makerspace - Doubel-Flipped Learning
Dieser Beitrag im Buch Schule 21 macht glücklich geht der Frage nach, wie situiertes und motivierendes Lernen gelingen kann - Die Making-Kultur als Ausgangspunkt gemeinschaftlicher Schulentwicklung
Artikel in der Zeitschrift «Schule Verantworten» zur Entwicklung eines Makerspace und der Bedeutung von Shared Leadership - Making und Schule – Praxishandbuch für Schulentwicklung und Unterricht
Sehr praxisorientiertes, frei verfügbares Buch mit verschiedenen Beiträgen von und über Wigoltingen
