
Das Collaborative Learning Lab (collab) am Zweitstandort in Oerlikon dient der PH Zürich als Pilotierungsraum. Es sollen darin Erkenntnisse über die Weiterentwicklung der Lehre und die damit verbundene zukünftige Ausgestaltung der Hochschulräume gewonnen werden. Die fünf Experimentierräume mit einer Fläche von 400 m2 stehen allen Mitarbeitenden der PH Zürich zur Verfügung.
Rundgang
Entstehungsgeschichte
Die Räume sind mit einer externen Begleitung mit einem Design Thinking Prozess in zwei Workshops entwickelt worden. Im ersten Workshop beschäftigte sich die breit zusammengesetzte Gruppe mit dem künftigen Lernen an der Hochschule und die dafür erforderlichen Flächen auseinander. Im zweiten Workshops wurden für die Flächen mit Lego Raumprototypen entwickelt.


Mit dieser Grundlage hat eine Arbeitsgruppe fünf Raumtypen konkretisiert, welche schliesslich vom Architekturbüro umgesetzt worden sind:
- Co-Creation-Space: Für haptische Lernerfahrungen, das tüftelnde, experimentelle Gestalten.
- Design-Thinking: kreativ-forschender Austausch, Visualsierung und Präsentation von Ideen
- Hybrider Experimentalraum: universeller, flexibler Raum, der hybride Settings ermöglicht
- Begegnungszone: Raum informellen Austausch, Pausen und Arbeit in Gruppen
- Studio: Niederschwellige Audio- und Videoproduktionen

Betrieb
Alle Räume sind mit flexiblem Mobiliar ausgerüstet und können unkompliziert für unterschiedlichste Settings eingerichtet werden. Im Gegensatz zum Hauptstandort gibt es keine vordefinierte Einrichtung.
Bei der digitalen Ausstattung stand eine möglichst einfache hybride Nutzung im Fokus. Die grossen Screens lassen sich drahtlos ansteuern und im Raum können diverse Mikrofone verteilt werden, damit sich jede Person in einem hybriden Setting einbringen kann. Darüber hinaus gibt es zwei digitale Whitboards und Geräte für die digitale Fabrikation (3D-Drucker, Lasercutter, Schneidplutter usw.).
Um die erpropten Settings als Inspirationsquelle zu dokumentieren wurde ein Miroboard mit den Grundrissen der Räume angelegt, auf dem das massstäblich nachgebildete Mobiliar ausgelegt werden kann:

Nach der Einweihung im November 2024 wurde die Phase Zehn, die Inbetriebnahme, eingeläutet: Um die experimentellen Lernräume bekannt zu machen und unterschiedliche Szenarien zu erkunden wurden verschiedene Einführungsveranstaltungen angeboten. Für den Erfahrungsaustausch und die fortlaufende Weiterentwicklung wurde eine Community of Practice gegründet und für einen möglichst niederschwelligen Zugang wurde ein Support bereitgestellt, welche bei technischen, organisatorischen und didaktischen Fragen beratend zur Seite steht. Darüber hinaus sollen mit einem Action-Pilot bestimmte Formate gezielt erforscht und ausgewertet werden.
Erste Auswertungen zeigen, dass die Räume zum Experimentieren einladen und als sehr anregend wahrgenommen werden. Geschätzt werden beispielsweise die Lichtverhältnisse, das flexible und ansprechende Mobiliar, die zur Verfügung stehenden Verbrauchsmaterialien, die technische Ausstattung und die unkomplizierte Nutzung. Kritisiert wird v.a. die Distanz vom Hauptstandort. Das erschwert zum Beispiel die Nutzung in der Ausbildung.
Der Betrieb solcher Lernräume ist deutlich aufwendiger als der von herkömmlichen Seminarräumen. Die Verbrauchsmaterialien müssen regelmäßig aufgeräumt und bei Bedarf aufgefüllt oder ersetzt werden, zudem müssen die Geräte regelmässig gewartet werden. Aktuell werden die Räume ausschließlich für Veranstaltungen der PHZH genutzt. Es wäre allerdings wünschenswert, wenn solche Räume auch von Studierenden spontan aufgesucht oder von Externen gebucht werden könnten. Das würde jedoch einen dauerhaften Support bedingen.